Neue Fachanwendung für das Strassenverkehrs- und Schifffahrtsamt der Schweizer Armee agil entwickelt

Datum
15.06.2022

Die Bedag hat für das Strassenverkehrs- und Schifffahrtsamt der Schweizer Armee eine neue Fachanwendung gebaut. Hier erfahren Sie, wie wir dazu zusammen mit dem Kunden agile Methoden wie SCRUM angewendet haben.

Für das Strassenverkehrs- und Schifffahrtsamt der Schweizer Armee können wir in diesen Tagen mit der neuen Fachanwendung live gehen und die zwei bisher voneinander getrennten Systeme, einerseits das zur Bewirtschaftung aller Fahrzeuge und Schiffe, andererseits das zur Bewirtschaftung der militärischen Fahrzeug- und Schiffsführer, in ein neues einheitliches System integrieren.

Dass die Umsetzung reibungslos, effizient und erfolgreich geklappt hat, ist unter anderem dem Einsatz agiler Arbeitsmethoden zu verdanken. Dabei gab es aber zu Beginn schon ein paar Hürden zu überwinden. Die erste grosse Herausforderung zeigte sich bereits in der Methodik. In der heutigen IT-Welt haben fast alle ein Verständnis von SCRUM, jedoch weisen kaum zwei Unternehmen eine identische Interpretation auf. In einem ersten Schritt des Projekts mussten also die Grundlagen für ein gemeinsames Verständnis erarbeitet werden.

Als gutes Beispiel dafür dient die Rolle des Projektleiters. Diese Rolle ist im SCRUM-Framework eigentlich nicht vorgesehen. Sie ist jedoch für dieses Projekt essenziell, weil erstens mit dem Strassenverkehrs- und Schifffahrtsamt der Schweizer Armee (SVSAA), der Führungsunterstützungsbasis (FUB), armasuisse (ar) und der Bedag vier verschiedene Organisationen im Projekt involviert sind und zweitens, weil es sich um ein Projekt mit Festpreis nach WTO handelt.

SVSAA

Das crossfunktionale Team aus Businessanalysten, Entwicklern, Testern, Qualitätsmanagern, dem Full-Time Product Owner der SVSAA und eben dem Projektleiter entwickelte darum gemeinsam mit den involvierten Partnern ein spezifisches, auf das Projekt abgestimmtes SCRUM-Framework. Dazu musste zuerst das gegenseitige Vertrauen auf der Grundlage gegenseitiger Transparenz, einer offenen Kommunikation und einer engen Zusammenarbeit aller Involvierten aufgebaut werden. Gemeinsam wurden Events und Werkzeuge, die Projektdokumentation, die Backlogs, Sprints, Reports, Reviews und Retrospektiven für alle Projektbeteiligten im Confluence und im JIRA, aber auch das, was in diesem Projekt wirklich als «fertig» gilt (Definition of Done), definiert.

Auch die Rolle des Projektleiters wurde in diesem Framework spezifisch definiert. Während der Projektleiter primär die Einhaltung des Entwicklungsvertrages sicherstellt, verantwortet der Product Owner den funktionalen Inhalt. Allfällige Friktionen werden gemeinsam behoben.

Nach dem Abschluss der nach Wasserfall umgesetzten Konzeptphase ging es in die Realisierungsphase, agil nach SCRUM. Seit dem Beginn der Planung des ersten Sprints am 5. Juni 2019 haben wir 49 Sprints abgeschlossen. In dieser Zeit konnten wir zusammen ein starkes Vertrauensverhältnis aufbauen und die in den jeweiligen Entwicklungszyklen erschaffenen Komponenten der Lösung durch konstante Reviews und Retrospektiven laufend erweitern und verbessern (Inspect and Adapt).

Erfolgreiche Umsetzung in «Time, Money and Quality»
Die ersten beiden Realisierungseinheiten «Fahrzeugzulassung» und «Bewilligungen» konnten bereits im November 2021 erfolgreich gelauncht werden. Die dritte Realisierungseinheit «Führerzulassung» befindet sich momentan im Abnahmeverfahren und wird im Juli 2022 produktiv eingeführt. Danach können die Altsysteme des SVSAA abgeschaltet werden. Bis Mitte 2023 folgt dann noch eine letzte Realisierungseinheit, welche die Fachapplikation der SVSAA mit neuen Funktionen erweitert (unter anderem einer Offline-Nutzung) und weiter Prozesse digitalisiert.

Die erfolgreiche Umsetzung in «Time, Money and Quality» gelang dank solider Grundlagendefinition, einem konstanten Projektteam, dem produktexklusiven Product Owner auf Kundenseite und den daraus resultierenden kurzen Entscheidungswegen. Auch die tertial definierten Quality Gates mit den dazugehörigen Audits, ein klares Changemanagement sowie ein Budget für Changes, die bei Projekten dieser Grössenordnung immer auftreten, trugen massgeblich zum bisherigen Erfolg des Projekts bei.

Wir freuen uns, zusammen mit unseren Kunden SVSAA, FUB und armasuisse noch die letzte Etappe des Projekts in Angriff zu nehmen und danach den Support der SVSAA-Fachapplikation sicherstellen zu dürfen.
Sollten auch Sie vor einer grösseren Herausforderung stehen und eine neue Fachapplikation benötigen, so zögern Sie nicht, und kontaktieren Sie uns unter nfbdgch.

SVSAA 2

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