Datum
19.10.2021
„Da fehlt doch etwas?!“, dachte sich Thomas Kummer bei Gesprächen mit den zahlreichen „Juniors“ in seinem Bereich. Um auch in dieser Gruppe den Austausch untereinander und die Entwicklung jedes einzelnen zu fördern, initiierte er den Junior Developer Club.
Thomas Kummer leitet die IT-Business Services, das Kompetenzzentrum für die digitale Transformation öffentlicher Verwaltungen. Mit einem Team von 160 Spezialistinnen und Spezialisten sorgt er für bürgerfreundliche Services und effiziente Verwaltungsprozesse.
So viel zum Werbespot, jetzt zurück zum „Aha-Erlebnis“ von Thomas Kummer.
Eine Austauschplattform für Juniors
Die Bedag bildet Jahr für Jahr 40 Lernende aus. Diese werden intensiv betreut und sind innert kurzer Zeit gut untereinander vernetzt, auch dank einem regelmässigen Lehrlings-Höck.
Auch die erfahrenen Kolleginnen und Kollegen sind in regem Austausch. Viele kennen sich schon seit Jahren, haben schon so manches Projekt miteinander gestemmt, die Fluktuation ist branchenuntypisch tief und die Bedag tut vieles wie zum Beispiel das jährliche Barcamp, damit der Zusammenhalt noch enger wird.
Gewissermassen in der Schnittstelle dieser beiden Berufsgruppen sind die jungen Berufserfahrenen. Nicht gerade in einem luftleeren Raum, aber der einen Gruppe nicht mehr und der anderen noch nicht ganz zugehörig. Das hier schlummernde Potenzial erkannte Thomas Kummer. Hier fehlte aus seiner Sicht ein Gefäss für die Vernetzung und Förderung der meist zwischen 20- und 30-jährigen Juniors.
So kam es, dass am 14. Oktober 2020 eine Einladung zu einem Workshop in die Mailbox von Moritz Wirth und über 20 weiteren Juniors flatterte. Der 27-jährige Software Entwickler machte bereits seine Ausbildung bei der Bedag und nahm dafür die Abkürzung über die zweijährige Way-up Ausbildung für junge Leute mit der Matura im Sack. Aktuell macht er einen Bachelor an der FH Nordwestschweiz – natürlich unterstützt von der Bedag.
An besagtem Workshop wurde nun also inspiriert von Thomas Kummer darüber diskutiert, wie man die Vernetzung, den gegenseitigen Austausch und die Weiterentwicklung der Juniors fördern könnte. Daraus entstand die Idee eines Junior Developer Clubs, kurz: JDC. Zwei Freiwillige, die sich für den Job als Clubchefs zur Verfügung stellten, wurden auch gefunden.
Der Junior Developer Club der Bedag
Zusammen mit seinem Kollegen Artem Gklempovskii leitet Moritz Wirth den Junior Developer Club der Bedag. 22 Mitglieder hat dieser aktuell. Sie tauschen sich einmal pro Monat zwei Stunden darüber aus, was sie in ihrem Alltag aktuell beschäftigt, geben einander Tipps und vertiefen spannende Themen. Thomas Kummer und Bruno Schori, zwei erfahrene Informatikurgesteine (sorry für den Ausdruck, aber er passt grad so schön) stehen den Clubmitgliedern als Mentoren mit Rat und Tat zur Verfügung.
In den ersten Meetings nach dem Start im Januar 2021 wurden interne Profis eingeladen, einen Input zu geben. Zur IT-Security zum Beispiel. Oder darüber, wie der Schritt vom Junior zum Professional und dann weiter auf der Karriereleiter gelingt.
Lean Coffee
Seit kurzem kommt ein weiteres Setting zum Einsatz. „Wir machen gute Erfahrungen mit Lean Coffee. Weil wir keine fixe Agenda haben und trotzdem strukturiert an Themen arbeiten wollen, haben wir für uns diese Systematik entdeckt“, sagt Moritz.
Beim Lean Coffee werden zuerst spannende Themen aus dem Kreis der Teilnehmenden evaluiert und priorisiert. Dann wird im Rahmen fixer Zeitfenster darüber diskutiert. „Fünf knackige Minuten sind es bei uns“, sagt Wirth. „Und wenn es spannend ist, verlängern wir die Diskussion um weitere fünf Minuten. Und dann nochmals, bis es nicht mehr spannend genug ist oder wir das Thema fundiert an einem separaten Termin bearbeiten wollen. So diskutieren wir nur so lange an den Themen, wie dies auch etwas bringt.“
Wenn der Clubchef wegbefördert wird
Auch weil die Meetings coronabedingt bisher nur virtuell stattfanden, haben die Co-Chefs Moritz und Artem neu auch ein JDC-Beer ins Leben gerufen. Wie diese realen Meetings angenommen werden, ist noch offen. Sie sind, wie auch die Teilnahme an den regulären Meetings, freiwillig.
Doch was passiert, wenn man gewissermassen aus der Junior-Zielgruppe wegbefördert wird? Moritz Wirth schmunzelt. „Ich bin ein gutes Beispiel dafür. Seit kurzem bin ich nicht mehr Junior, darum werde ich mein Amt zur Verfügung stellen. Teilnehmen können im Junior Developer Club zwar auch als Professionals, aber mitbestimmen nicht. Das bleibt in das Privileg der Juniors.“
Wer nun Lust darauf hat, auch Teil dieses exklusiven Zirkels zu werden, schaut sich am besten einmal unsere freien Stellen an – oder schreibt einfach ganz frechmutig Thomas Kummer an.