Ein Rechenzentrum geht auf Reisen

Datum
19.06.2023

Ein ganzes Rechenzentrum wird innert drei Tagen abgebaut, an einen neuen Standort verlegt und wieder in Betrieb genommen: Wie das geht, ohne die Datensicherheit zu gefährden, lesen Sie hier.

Damit die Bedag ihren Kunden höchste Verfügbarkeit und Sicherheit ihrer Daten garantieren kann, betreibt sie ein zweites Rechenzentrum. Diese Secondary Site wurde über das Auffahrtswochenende vom bisherigen Standort in Wettingen (AG) nach Zollikofen (BE) verschoben. Mit dem Umzug an den neuen Standort kann die Betriebsredundanz dank kürzerer Leitungsdistanz und somit kürzeren Latenzzeiten verbessert werden. Damit lassen sich nun bessere Verfügbarkeitskonzepte für den Katastrophenfall (kompletter Ausfall einer Site) realisieren.

Innert drei Tagen wurden mehrere Hundert IT-Systeme am alten Standort heruntergefahren und abgebaut, an den neuen Standort transportiert, dort wieder eingebaut und in Betrieb genommen. Über 6 Tonnen Material wurden in 3 Lastwagen und ein paar Transportern inklusive bewaffneten Begleitschutzes nach Zollikofen (BE) verschoben. Der Transport wurde von einer Spezialfirma durchgeführt, die langjährige Erfahrung im Umzug von Datacenter-, Labor- und Spitalstandorten hat und deren Fahrzeuge luftgefedert sind. Für den Transport brauchte es eine Sonderbewilligung, denn Auffahrt ist ein sogenannt «hoher Feiertag», an dem nur verderbliche Waren oder Tagespresse in Lastwagen transportiert werden dürfen. Aufgrund der essenziellen Bedeutung für die kantonalen Verwaltungen wurde dafür aber eine Ausnahmebewilligung erteilt.

RZ Move 1
RZ Move 2

Sicherheit im Fokus
Im gesamten Projekt lag die Priorität bei Massnahmen, die helfen, einen Datenverlust zu vermeiden, selbst wenn zum Beispiel während des Transports ein System bei einem Verkehrsunfall zu Schaden kommen würde. Aber erstens waren die produktiven Daten in Wettingen (Secondary Site) alle auch in Bern (Primary Site) vorhanden. Und zweitens wurden die identischen Daten nochmals zusätzlich im Vorfeld in Zollikofen zum Teil in Leihsystemen bereitgestellt und repliziert (3-Site Setup). Damit hätte auch der Worst Case eines Unfalls aller drei Lastwagen keinen Datenverlust zur Folge gehabt.
Die neue Secondary Site in Zollikofen wurde bereits im Voraus bezugsbereit gemacht (Netzwerkanbindung, Stromversorgung, vorgezogene Migrationen, Einrichten von temporären Systemen, Kapazitäten und Leitungen …). Ausserdem wurde in der Vorbereitungszeit die Systeme in Wettingen testweise für kurze Zeit «heruntergefahren» und der darauffolgende Wiederanlauf erfolgreich und gemäss Zeitplan durchgeführt. Die physische Verschiebung der restlichen Systeme von Wettingen an den neuen Standort ist nun über die Auffahrtstage erfolgt.

Ungefähr 40 Personen waren am Umzug beteiligt, darunter auch die Profis unseres Umzugspartners mit ihren Spezialfahrzeugen und dem Support eines Securitydienstes. Gesamtheitlich ein starkes Team, es wurde rund um die Uhr hochkonzentriert (und unfallfrei) gearbeitet.

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